New Brunswick Kanada

Eine Reise nach Atlantik Kanada ist immer auch eine Reise in die Zeit der Pioniere. Bestes Beispiel ist New Brunswick, das im Norden an Québec, im Süden an den US-Bundesstaat Maine grenzt und im Osten und Süden vom Wasser des St.-Lorenz-Golfs bzw. der Bay of Fundy umspült wird.

Auf den Spuren der Siedler

New Brunswick ist eine der ältesten Siedlungen Kanadas. Schon 1604 nahmen die Entdecker Champlain und de Monts das Land für Frankreich in Besitz und brachten an der Mündung des St.Croix die ersten Siedler an Land. Doch die unterschätzten die Härte des kanadischen Winters: 35 der 79 Pioniere starben, der Rest kehrte krank und halb verhungert nach Frankreich zurück. Dauerhaft sesshaft wurden dagegen französische Siedler, die 1755 aus Nova Scotia geflüchtet waren,um sich im abgelegenen New Brunswick niederzulassen. Das Erbe dieser so genannten Akadier prägt das Land bis heute: Fast die Hälfte der Einwohner spricht Französisch. Akadische Kultur, Sprache und Kochkunst werden überall gepflegt, insbesondere in Caraquet, der geheimen Hauptstadt der Französisch sprechenden Bewohner Atlantik Kanadas. Zehn Kilometer westlich von Caraquet befindet sich das Museumsdorf Village Historique Arcadien, das einen sehr guten Eindruck vom Pionierleben der französischen Siedler vermittelt. Die „Dorfbewohner“ demonstrieren in Originalkostümen, wie die Akadier zwischen 1780 und 1890 hier lebten.So zeigen sie zum Beispiel wie Eisen geschmiedet, Fische getrocknet,Wolle gesponnen und Speisen gekocht werden. Insgesamt besteht das Village aus rund 20 Gebäuden, darunter Schule,Post, Mühle und Kapelle.

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Ein Outdoorparadies

Neben zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten hat New Brunswick aber auch jede Menge natürliche Attraktionen zu bieten. 85 Prozent der Fläche ist mit Wald bedeckt und (bei 2000 Kilometer Küstenlinie) riecht es überall nach Meer. Damit erweist sich New Brunswick als ideales Ferienziel für alle, die in freier und friedlicher Natur Ruhe und Erholung fern vom hastigen Alltag suchen.Wer den Urlaub aktiv gestalten möchte, findet ein faszinierendes Abenteuerland vor mit unglaublichen Möglichkeiten, sich an frischer Luft zu vergnügen. Ideale Voraussetzungen zum Wandern,Kanufahren,Lachsangeln oder für Elchbeobachtungen bietet zum Beispiel das Pond's Resort on the Miramichi, eine traditionelle Lodge, die im Herzen der Provinz direkt am idyllischen Miramichi River liegt.

Der größte Tidenhub

der Welt Naturfans kommen aber auch an der Ostküste auf ihre Kosten,wo neben netten Ferienorten und herrlichen Stränden vor allem der Kouchibouguac National Park mit Sumpfwäldern und Lagunen lockt. Ein ganz besonderer Naturschatz ist der Fundy National Park, der sich von der Bay of Fundy mit tiefen Wäldern und grünen Tälern weit ins Hinterland erstreckt. Absolutes Highlight sind die Hopewell Rocks, wo man den größten Tidenhub der Welt beobachten kann: Der Gezeitenunterschied beträgt unglaubliche 13 Meter.Bei Ebbe kann man vorbei an den riesigen Felsen über den Meeresboden spazieren, während Wattwanderer bei Herannahen der Flut das Weite suchen sollten, denn dann sind die Hopewell Rocks kaum noch zu sehen.

Ein Fluss, der rückwärts fließt

An der Bay of Fundy liegen eine ganze Reihe schöner Ausflugsziele,zum Beispiel Saint John, das nach Halifax den wichtigsten Hafen Kanadas am Atlantik besitzt. Sehenswert ist vor allem die hübsche Altstadt, die bequem zu Fuß erkundet werden kann.Treffpunkt ist der Market Square mit netten Shops, Cafés und Restaurants. In diesem modernen Komplex befindet sich auch das New Brunswick Museum. Kanadas ältestes Museum informiert über die Geschichte der Provinz und zeigt auch wechselnde Kunstausstellungen. Bedeutendste Sehenswürdigkeit von Saint John sind allerdings die berühmten Stromschnellen Reversing Falls Rapids an der Mündung des Saint John River.Hier kann man von einem Aussichtspunkt beobachten, wie der Fluss rückwärts fließt: Zweimal Report Willkommen in Akadien! am Tag drückt die Flut in der Bay of Fundy Meerwasser in den Fluss und zwingt ihn,die Fließrichtung zu ändern allein dieses einmalige Naturschauspiel ist eine Reise nach Saint John wert.

Kanadas ältestes Seebad

Saint Andrews, etwas weiter südlich an der Grenze zum US-Bundesstaat Maine gelegen, zieht Sommerfrischler seit über 100 Jahren an.Kanadas ältestes Seebad, 1783 von Loyalisten gegründet, bezaubert vor allem mit seiner eleganten Kolonialarchitektur. Beliebteste Flaniermeile ist die Water Street, an der sich malerische Holzhäuschen, nette Shops und Seafoodlokale aneinanderreihen. Von Saint Andrews bieten sich Ausflüge zur vorgelagerten Insel Deer Island an, wo noch heute etwa 1000 Nachkommen amerikanischer Loyalisten leben. Deer Island ist zudem bekannt für seine Hummerzucht. Von der Insel kann man wiederum mit der Fähre nach Campobello Island übersetzen. Dort befindet sich der Feriensitz des einstigen US-Präsidenten Franklin D.Roosevelt (1882- 1945). Das mit vielen Originalmöbeln eingerichtete Anwesen,auf dem Roosevelt zahlreiche Sommer verbrachte, kann besichtigt werden. Tipp: Saint Andrews ist der perfekte Ausgangspunkt für Walbeobachtungen; schließlich ist die Bay of Fundy bekannt für ihren großen Reichtum an unterschiedlichsten Walarten,darunter der seltene Nördliche Glattwal.

Beschauliche Hauptstadt

Beschaulich geht es in Fredericton zu,der liebenswert verträumten Hauptstadt von New Brunswick. Der Charakter des Ortes ist fast ländlich.Die Straßen werden von stattlichen Ulmen und Ahornbäumen gesäumt und jeden Samstag trifft man sich an der George Street zum Farmer's Market der Hit für Kürbis- und Kartoffelliebhaber! Sehenswert ist ebenfalls das King’s Landing Historical Settlement, ein rekonstruiertes Loyalistendorf aus dem 18. Jahrhundert, wo man im King’s Head Inn auch die deftigen Speisen der Pioniere kosten kann.

Brückenschlag nach P.E. I.

Über die fast 13 Kilometer lange Confederation Bridge geht es hinüber nach Prince Edward Island aber vorher sollte man noch von der Plattform des Cape Jourimain Nature Centres die fantastische Aussicht auf die Brücke und die ursprüngliche National Wildlife Area genießen.

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